Merle Neumann aus Hildesheim
ist wissenschaftliche Mitarbeiterin
am Institut für Maschinenwesen
Familienmensch mit Leidenschaft für Technik
Merle Neumann hat mit 25 Jahren gerade ihr Masterstudium im Maschinenbau an der TU Clausthal abgeschlossen. Seit Februar ist sie wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Maschinenwesen.
Seit ihrer Kindheit begeistert sich Merle für Technik, Maschinen und alles Handwerkliche. Im familieneigenen Handwerksbetrieb half sie früh in der Werkstatt mit und begleitete ihre Mutter – eine Bürstenmacherin – in die Werkhallen großer Unternehmen. Da war es nur logisch, dass Merle auch in der Schule den Schwerpunkt auf die MINT-Fächer legte und sich nach dem Abitur für ein Maschinenbaustudium entschied.
„Technik kann immer die Welt verbessern“
Kurzzeitig hätte sie sich auch etwas im Bereich Entwicklungshilfe vorstellen können, wählte dann aber doch den technischen Weg: „Ich wollte etwas machen, was andere wirklich voranbringt. Und Technik kann immer helfen, die Welt ein wenig zu verbessern.“
Die Entscheidung für die TU Clausthal traf Merle, nachdem sie sich vor Ort eine Maschinenbau-Vorlesung angehört hatte: „Ich war begeistert davon, dass der Dozent sich Zeit für jeden Studierenden genommen hat und keiner Angst davor hatte, Fragen zu stellen. Die Vorlesung war erst vorbei, als alle Fragen beantworten waren. Da wusste ich, hier wird man nicht allein gelassen, weder fachlich noch persönlich.“
Die familiäre Atmosphäre und der enge Kontakt zu Kommiliton:innen und Dozierenden haben die TU Clausthal für Merle zur ersten Wahl gemacht. Einen weiteren Vorteil sieht sie in der praxisnahen Ausrichtung der Lehrveranstaltungen. Schon früh im Bachelorstudium Maschinenbau werden beispielsweise im Fach „Entwicklungsmethodik“ erste Projektarbeiten mit Industriepartnern durchgeführt.
Das Studium lässt viele Freiheiten
An der TU gilt dabei von Anfang an das Prinzip der minimalen Hilfe. Die Dozierenden geben in Übungen keine Lösungen vor, sondern animieren die Studierenden dazu, die richtigen Fragen zu stellen und eigene Lösungswege zu finden. „Das lässt einem sehr viele Freiheiten, sich auszuprobieren und verschiedene Ansätze zu verfolgen“, sagt Merle, die als wissenschaftliche Mitarbeiterin nun ebenfalls Studierende betreut.
Dass Maschinenbau noch häufig als männerdominierte Fachrichtung gesehen wird, hat sie nie abgeschreckt: „Bisher habe ich nur positive Erfahrungen gemacht. Ich hatte immer das Gefühl, dass ich als Person mit meinen Fähigkeiten gewollt bin, unabhängig vom Geschlecht.“
In Clausthal eine Heimat gefunden
Nach sieben Jahren fühlt sich Merle in Clausthal-Zellerfeld heimisch. Sie schätzt die Natur und, dass es im Oberharz etwas ruhiger zugeht. Einen guten Ausgleich zum Arbeitsalltag findet sie beim Wandern mit ihrem Freund Hannes und Hündin Gretel oder beim Ausritt mit Haflingerstute Susie. Und auch ihre Familie, die in der Nähe von Hildesheim lebt, ist nicht zu weit entfernt.
Für die Zukunft kann sich Merle daher gut vorstellen, in der Region zu bleiben. Dabei ist eine Karriere in der Forschung für sie genauso denkbar wie in der Industrie. Wichtig ist ihr, dass es nicht langweilig wird. Während des Studiums hat sie sich deshalb thematisch und methodisch breit aufgestellt. Ihr Wissen möchte sie an Studierende weitergeben, aber auch zukünftig für den guten Zweck einsetzen, zum Beispiel bei der Organisation „Ingenieure ohne Grenzen“: „Es ist mir wichtig, etwas zurückzugeben.“
(Stand: April 2023)