Deutscher Nachhaltigkeitspreis 2018 – eine Teamleistung, koordiniert vom CUTEC-Forschungszentrum der TU Clausthal.
Preisübergabe für die Entwicklung der bio-elektrochemischen Brennstoffzelle (BioBZ).
Die deutschlandweite Plakatkampagne zeigt Prof. Sievers mit der Auszeichnung.
Nach dem Fotoshooting für die Plakatkampagne hat man bei 300 Fotos die Qual der Wahl.

Michael Sievers

Clausthaler Umwelttechnik Forschungszentrum (CUTEC) der TU Clausthal

Professor seit 2007

Teamplayer

Mit dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis Clausthaler Geschichte schreiben

Was hat der Clausthaler Professor Michael Sievers wohl mit der belgischen Königin, der schottischen Sängerin Annie Lennox und dem Musiker Marius Müller Westernhagen gemeinsam? Alle sind Träger des Deutschen Nachhaltigkeitspreises und wurden für ihre beispielhaften Nachhaltigkeitsleistungen geehrt. Professor Sievers, der Koordinator des Teams, zeigte sich überglücklich, als an jenem 8. Dezember 2017 im Düsseldorfer Maritim Hotel der Name seines Erfolgsprojektes fiel. Gemeinsam mit verschiedenen Kooperationspartnern aus Industrie und Wissenschaft war es gelungen, mittels einer bio-elektrochemischen Brennstoffzelle (BioBZ) aus dem Abwasser einer Kläranlage Strom zu erzeugen. Die Auszeichnung ist die größte ihrer Art in Europa und unterstreicht die wissenschaftliche Exzellenz und Innovationskraft der Technischen Universität.

Als Gemeinschaft zum Sieg

Dass sie es zusammen soweit geschafft haben, hat für Michael Sievers verschiedene Gründe. So waren von Beginn an ein perfektes Teamwork, kurze Wege, schnelle Entscheidungen sowie eine gelebte Offenheit und Transparenz nach außen wegweisend für die Entwicklung und den Erfolg der Forschungsarbeit. Als die Nominierung als „bestes Projekt“ durch das Expertengremium bekannt wurde, mussten Professor Sievers und sein Team noch andere, „nicht wissenschaftliche“ Kompetenzen unter Beweis stellen: Begeisterungsfähigkeit und Networking. Die letztendliche Entscheidungsgewalt trugen in diesem Fall nämlich die Zuschauer des in Kooperation mit dem Fernsehsendern ZDF / 3sat erschienenen Wissenschaftsmagazins „nano“. Es galt, die Bekanntheit des eigenen Projekts anzukurbeln, um dadurch möglichst viele Stimmen beim Public Voting für sich zu gewinnen.

Clausthal als Startbahn für eine wissenschaftliche Karriere

Einen solchen möglichen Durchbruch im Bereich Technologie hatte Professor Sievers sicherlich nicht im Sinn, als er in den frühen Achtzigern sein Studium der allgemeinen Verfahrenstechnik hier an der TU Clausthal aufnahm. Während seiner Promotion spezialisierte er sich im Bereich Thermische Verfahrenstechnik (heute: Fluidverfahrenstechnik) und mit seiner Anstellung als Abteilungsleiter für Abwasserverfahrenstechnik am Clausthaler Umwelttechnik Forschungszentrum (CUTEC) war seine Begeisterung für dieses Spezialgebiet endgültig auch formell besiegelt. Dass Forschung wie in seinem Fall vom Praxisbezug lebt, versucht er auch seinen Studenten zu vermitteln. So ist es ihm wichtig, seine Lehre mit Experimentalübungen zu bereichern. Studierende sollen sehen, fühlen und nachvollziehen können, was eine Theorie auf dem Papier leistet. „Diese lebensnahe, anschauliche Lehre habe ich bereits während meines Studiums an der TU Clausthal erfahren dürfen und möchte dies nun auch an die nächsten Generationen weitergeben“, so der Professor.

Genügend Zeit als Voraussetzung für eine gute Lehre

Genügend Zeit für Experimente oder Zeit für Fragen hat er hier. Genau wie die Studierenden lobt er die familiäre Atmosphäre und den guten Betreuungsschlüssel. „Die Studenten sind sehr motiviert und interessiert. Das begünstigt natürlich auch eine fruchtbare Lehr-Lern-Situation“, weiß er zu berichten. Mit diesem positiven Blick auf „seine“ Uni kann er ein Studium hier nur empfehlen. „Würden meine Kinder hier eine geeignete Studienrichtung finden, hätte ich nichts dagegen, wenn sie in Clausthal bleiben.“ Für den gebürtigen Niedersachsen ist der Harz zu seiner zweiten Heimat geworden. In seinen Augen ist Clausthal und Umgebung eine schöne Gegend für Familien. Er schätzt besonders die Nähe zur Natur und auch wenn seit der Auszeichnung nicht mehr allzu viel Freizeit übrig bleibt, zieht es ihn zum Wandern in die Wälder des Oberharzes. Neue Ideen für weitere Forschungsprojekte lassen sich bei dieser Art des Müßiggangs sicherlich auch finden...

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